Viele Menschen kämpfen mit unerklärlicher Gewichtszunahme, Müdigkeit oder Heißhungerattacken, ohne zu wissen, dass Insulinresistenz die Ursache sein könnte. Gesundheitscoach Nadine Sommer, die selbst ihre Insulinresistenz überwunden hat, erklärt, was dahintersteckt und wie man die Kontrolle über den eigenen Körper zurückgewinnt.
Was ist Insulinresistenz?
Insulinresistenz ist eine Stoffwechselstörung, bei der die Zellen weniger auf Insulin reagieren – das Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert. Dadurch produziert der Körper immer mehr Insulin, um Zucker in die Zellen zu transportieren, was langfristig den Stoffwechsel belastet und Typ-2-Diabetes begünstigen kann. Schätzungsweise bis zu 30 % der Erwachsenen in westlichen Ländern sind betroffen, wobei Frauen mit PCOS besonders gefährdet sind.
Woran erkenne ich Insulinresistenz?
Die Symptome sind oft unspezifisch, können aber auf Insulinresistenz hindeuten:
- Unerklärliche Gewichtszunahme, vor allem im Bauchbereich
- Ständige Müdigkeit und Energiemangel
- Heißhunger auf Kohlenhydrate oder Süßes
- Hautveränderungen wie dunkle Flecken an Hals oder Achseln
- Hormonelle Probleme, z. B. unregelmäßige Menstruation
- Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen
Frühe Erkennung der Symptome ermöglicht es, rechtzeitig gegenzusteuern.
Was sind die Ursachen?
Insulinresistenz entwickelt sich schleichend. Zu den wichtigsten Faktoren gehören:
- Ungesunde Ernährung: Zuckerreiche und stark verarbeitete Lebensmittel lassen den Blutzucker stark schwanken und belasten den Körper.
- Bewegungsmangel: Wer wenig aktiv ist, erhöht das Risiko für Insulinresistenz. Bewegung hilft den Zellen, Glukose besser aufzunehmen.
- Übergewicht: Viszerales Fett im Bauchraum beeinträchtigt die Hormonproduktion und Insulinempfindlichkeit.
- Chronischer Stress: Anhaltender Stress erhöht den Cortisolspiegel, was die Insulinproduktion beeinträchtigt.
Was kann ich tun, um Insulinresistenz zu bekämpfen?
Die gute Nachricht: Insulinresistenz ist nicht unausweichlich. Mit gezielten Änderungen kann jeder seine Insulinempfindlichkeit verbessern.
- Ernährung umstellen: Nadine Sommer empfiehlt eine Low-Carb-Ernährung mit vollwertigen Lebensmitteln wie Gemüse, gesunden Fetten und magerem Protein, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und die Insulinverwertung zu unterstützen.
- Regelmäßige Bewegung: Bereits 30 Minuten moderater Bewegung pro Tag können einen Unterschied machen. Besonders wirksam sind Krafttraining und HIIT-Übungen, die den Stoffwechsel anregen und die Insulinempfindlichkeit erhöhen.
- Stress abbauen: Chronischer Stress kann die Insulinproduktion beeinträchtigen. Techniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen helfen, den Cortisolspiegel zu senken.
- Bessere Schlafqualität: Ausreichend Schlaf (7–9 Stunden pro Nacht) stabilisiert den Hormonhaushalt und fördert die Regeneration des Körpers, was die Insulinempfindlichkeit unterstützt.
- Nahrungsergänzungsmittel: Chrom, Zink und Omega-3-Fettsäuren können die Insulinempfindlichkeit verbessern. Auch Berberin, ein pflanzliches Mittel, zeigt positive Effekte.
Fazit: Übernimm die Kontrolle über deine Gesundheit!
Insulinresistenz betrifft viele Menschen oft unbemerkt. Wer die Ursachen versteht und bereit ist, den Lebensstil anzupassen, kann viel erreichen. Eine gesunde Ernährung, Bewegung und Stressreduktion sind der Schlüssel zur Verbesserung der Insulinempfindlichkeit und damit des Wohlbefindens.
Über die Autorin
Nadine Sommer ist Gesundheits- und Ernährungscoach, spezialisiert auf Insulinresistenz und PCOS. Aus eigener Erfahrung entwickelte sie einen ganzheitlichen Ansatz für mehr Lebensqualität und nachhaltigen Erfolg. Mit fundiertem Wissen und persönlicher Erfahrung unterstützt sie Frauen dabei, durch Ernährung, Bewegung und mentale Selbstfürsorge ihre Gesundheit eigenständig zu verbessern.